ASC-Langstrecke 2023

Sieger Langstrecke 2023 red

Fritz Klingl gewinnt die ASC-Langstrecke 2023

Reichlich Wind, meist aus Süd, und Regen nur zum Start waren die Rahmenbedingungen bei der Langstreckenregatta des ASC 2023. Fritz Klingl, Elke Höltzcke, Katrin Rüdel und Markus Zinth waren auf einem Joker schon nach zwei Stunden 54 Minuten und 50 Sekunden zurück im Ziel. Der Steuermann des absolut schnellsten Schiffs (neudeutsch First Ship Home) wird traditionell in den ewigen Wanderpreis des ASC eingraviert. In der Yardstick-Wertung gewann Florian Hofbauer.

Eine dunkle Wolke, Blitz und Donner, dazu Platzregen, begleitet von den blinkenden Lichtern der Starkwindwarnung, waren am frühen Samstagmorgen nicht gerade einladende Bedingungen für die Clubregatta einmal um den ganzen See. Die Wetterprognosen versprachen jedoch, dass dies nur von kurzer Dauer sei, der Südwind auf West umschwenke und dann wieder auffrische. Also schnell runter nach Stegen, mit dem erwarteten West in den Süden und über Herrsching wieder zurück – so die allgemeine Strategie.

 Pünktlich mit dem Startsignal um neun Uhr hörte der Regen auf. Unter Spinnaker ging es der Boje in Stegen entgegen. Dort blies der Süd mit gut drei Beaufort, war aber sehr gleichmäßig – und brachte auch eine nette Welle mit, in der sich die leichteren Boote eher feststampften als die Drachen, die da schnittig durchpflügten.

Von Westen klarte der Himmel tatsächlich auf. Doch der Süd wehte unverändert. Mit langen Schlägen kreuzten die 41 Boote in den Süden. Erst ab Seemitte wurde der Süd etwas weniger, die Welle kleiner – und auf dem letzten Kilometer vor der Boje nahe der Schwedeninsel war der Süd nun leicht und drehend. Die Dreher mitnehmen war da nun wichtig.
Raumschots konnten auf dem Weg zur Boje vor der Herrschinger Bucht die Spis und Gennaker wieder gesetzt werden. Die ersten Schraler aus West deuteten sich an – und am Wind ging es flott zurück nach Utting. Je weiter es auf Mittag zu ging, desto stärker und auch böiger wurde der West. So manche Crew bekam lange Arme vom Ziehen an den Schoten – und eine Jolle kenterte gar. Die Mannschaft wurde vom Sicherungsboot abgeborgen, die Jolle später von einer Jugendcrew aufgestellt und zurückgesegelt.

Für die Joker-Crew war es ein schneller Ritt über den See. „Wir sind immer nur bis Seemitte, dann wieder zurück ans Westufer. Dort waren immer wieder West-Kipper, mit denen wir immer so zwei bis dreihundert Meter direkt nach Süden segeln konnten“, erläuterte Fritz Klingl den schnellsten Weg. Vor allem aber konnte er an der Spitze des Feldes auf der Strecke von Herrsching nach Utting nochmal den Gennaker setzen. Dank ein bisschen Überhöhe blieb das schnelle Vorsegel dann auch oben, als der West zusehends einsetzte. Ebenfalls unter drei Stunden blieben die folgenden drei Esse 850. Binnen 20 Sekunden kamen die Teams von Stefan Holzhey, Emily Roth und Wolfgang Steuerer ins Ziel. 

Unter dem Strich, also nach berechneter Zeit, war es ideales Drachenwetter. Denn in der Yardstickwertung belegten gleich drei Drachen die ersten Plätze: Florian Hofbauer (mit Susan, Carla und Max Hofbauer) gewannen die Wertung nach berechneter Zeit (3h 18 min 30 sec. gesegelt, berechnet mit Yardstickzahl 108 waren es 3h 3 min 47 sec) deutlich. „Immer ein bissle nach West halten“, war seine Strategie – „aber bei uns kam da nix“. Vorteilhaft war die West-Tour dennoch. Rang zwei ging an Florian Oeser, Dritte wurde Sabine Gall. In die Phalanx der Drachen konnten nur der Kielzugvogel von Volker Göbner und das H-Boot von Nikolaus Franke auf den Rängen vier und fünf einbrechen, ehe wieder zwei Drachen auf der Ergebnisliste standen, Michael Wald mit dem alten Holzmast-Drachen und Florian Bauer, der die Eindrücke vieler auf einen Nenner brachte: „Auf der anderen Seite hat es immer besser ausgesehen!“

vg

Die komplette Ergebnisliste ist: Hier.