ASC-Youngsters sammeln Erfahrung in der Juniorenliga
Im zweiten Anlauf hat es geklappt: Nachdem vor drei Wochen bei der Juniorenliga gar kein Wind war, konnte das ASC-Team am vergangenen Wochenende (22. und 23. Oktober) immerhin fünf Wettfahrten segeln. Vivien Selent, Emily Fottner, Felix Lembert und Marie Fritsche sammelten in erster Linie Erfahrung als Team. In einem mitunter hochkarätig besetzten Feld kamen sie bei 26 teilnehmenden Vereinen auf Rang 24.
Um den deutschen Segel-Nachwuchs an die Liga heranzuführen, gibt es schon seit ein paar Jahren auch eine Juniorenliga. Gesegelt wird auf den J70-Yachten aus der Bundesliga. Drei Events waren für 2022 angesetzt. Jeweils 27 Teams waren zugelassenen. Gesegelt wird in kleinen Flotten von neun Booten in einem Start, die Renndauer ist wie in der Liga bei etwa 20 Minuten - dann wird gewechselt.
Organisiert wird die Reihe unter Regie von Joachim Hellmich vom Heinz-Nixdorf-Verein. Der erste Termin, im Frühsommer auf dem Möhnesee, fand noch ohne Beteiligung der ASC-Jugend statt. Dann aber erwachte im Sommer das Interesse in Utting. Doch beim Event Ende September in Berlin glänzte der Wannsee durchgehend - kein Hauch brach den glatten Seespiegel.
Auf dem Brombachsee sollte die Premiere dann gelingen. Leichter Wind, abwechselnd mit Flaute und einigen Böenstreifen, dominierte am Samstag. Die auf der J70 noch unerfahrene Crew – beim Training am Sonntag zuvor war ebenfalls Totalflaute – kämpfte unerschrocken mit Gegnern und dem Gerät, insbesondere dem großen Gennaker. Doch zweimal holte das Team auf dem Downwind noch ein Boot ein. Ein Sonnenschuss in einer Bö kurz vor dem Ziel verhinderte, noch weitere Plätze gut zu machen. „Mit unserem Downwind-Speed waren wir zufrieden“, so Steuerfrau Vivien Selent. Immerhin nicht Letzte, das war schon ein Erfolg.
Der Sonntag brachte auch nicht viel mehr Wind, aber etwas gleichmäßiger. Bei drei bis fünf Knoten „haben wir tatsächlich einen guten Start erwischt“, so Vivien. „Aber wir haben uns mit anderen verkabbelt und zu früh gewendet. Dadurch sind wir wieder zurückgefallen. Auf dem letzten Downwind haben wir noch zwei Boote kassiert und wurden Sechste. Das hat uns alle sehr gefreut!“ So hätte es eigentlich weiter gehen können. Doch im folgenden Rennen, dem fünften, lief es nicht so. Auch segelte das Team auf die falsche Seite in dem immer wieder drehenden Wind. „Da haben wir uns nicht mehr davon erholt. Manöver können ja mal daneben gehen, aber die falsche Seite, das muss nicht sein“, kommentierte Vivien Selent, die noch nie zuvor ein Kielboot bei einer Regatta gesteuert hatte. In der Vorschoterin-Wertung 2022 des ASC indes war sie auf Rang drei gekommen. Das Steuern einer J70 war doch eine große Herausforderung.
„Insgesamt sind wir schon zufrieden. Wir hatten ein paar gute Szenen, gute Starts und vor allem schnelle Downwinds“, so die Bilanz der Steuerfrau. „Wir haben noch zwei hinter uns gelassen. Klar gibt es Luft nach oben - aber es hätte auch schlimmer kommen können.“
Spaß gemacht hat es allen vier ASC-Junioren, Ende Oktober noch einmal zu segeln. Und angesichts der Konkurrenz – auf einigen Booten waren Leute, die eine Woche vorher noch beim Bundesliga-Finale am Bodensee segelten, dazu viele Kader-Segler aus den Jugendklassen – hat sich das ASC-Team wacker geschlagen.
„Wir wären alle gerne nächste Jahr wieder dabei“, war die einhellige Ansage. 2023 soll es nicht nur drei Events in der Junioren-Liga (im Norden, Süden und dazwischen) mit garantierten Startplätzen für Vereine der Region geben, sondern auch ein Finale für die besten dieser drei Events, so zumindest ist Jocky Hellmichs „Vision“.
Den Event am Brombachsee hat das Team vom Bayerischen YC vor dem Bochholter YC und dem Württembergischen YC gewonnen. In der Jahreswertung nach den nur zwei Serien waren die Bochholter vor dem BYC.
vg